Von Macken und Intoleranzen, Neuanfängen und immer weiter machen.
Als letzte Woche Cooper gestorben ist, wurde mir mal wieder bewusst, wie oft ich im Leben schon etwas wichtiges verloren habe. Wie oft ich alles verloren hatte. Ein Leben, einen Freund, Arbeit oder alles zusammen. Wie oft ich gescheitert bin, wie viele Male mir das Leben Knüppel zwischen die Beine geworfen hat. Und wie viele falsche Entscheidungen ich getroffen habe. Aber auch wie viele male ich mich nicht unterkriegen ließ. Wie oft ich wieder aufgestanden bin, wie ich weitergemacht habe. Die richtigen Entscheidungen traf. Den Sinn in allem gesucht habe und jedes kleine oder größere Scheitern als Chance gesehen habe. Weiterzumachen, besser zu werden, erfolgreicher, glücklicher. Und Vorletzte Woche war ich an einem Punkt, da dachte ich „Hej, glücklicher kann man doch kaum sein. Alles wird, alles läuft“ und dann starb Cooper und alles setzte sich wieder auf Null. Ich war wieder auf Null.
Das macht das Leben mit uns und niemand ist davor sicher. Also was nun? „Weitermachen mit Glücklichsein“ hat mir ein guter Freund mal zum Abschied gesagt. Und das sag ich mir immer. Und immer. Und vor Allem, wenn es nicht läuft. Als Selbständige ist man ein ständiges auf und ab gewohnt. Viel zu tun, wenig zu tun, immer mal wieder kein Geld haben und Durststrecken aushalten. Weitermachen und immer wieder Vertrauen haben.
Vertrauen.
Ins Leben, an Gott oder das Universum. Jeder hat so seins. Ohne Vertrauen kann man nicht gut existieren. Darauf vertrauen, dass man im Fluss ist. Getragen wird vom Leben und dass man nie wirklich untergeht. Das ist eine meiner wichtigsten Eigenschaften. In den kleinen und großen Ereignissen, die uns aus der Bahn werfen, den Sinn sehen und den Lerneffekt. Dinge annehmen und das Beste daraus machen. Das kann ich. Das gehört zu mir und zum immer-wieder-aufstehen dazu.
Eigentlich sollte ich letzte Woche eine tolle Kooperation mit Alpro machen. Es ging um die Power mit der ich mein Leben meistere und wie ich es schaffe, mich immer wieder zu motivieren, Firma, Blog, Hobbies und Privatleben jongliere und mit Power und einem guten Frühstück in den Tag starte.
Ich hab sie dann verschoben. Ich war nur noch ein Häufchen Elend und das Letzte, was ich hatte, war Power oder Lust auf gesunde Ernährung! Ich war überwältigt von meiner Trauer und verfiel auch sofort wieder in meine „bad Habits“. Alles war mir egal und ich ernährte mich von Döner, Pizza, Chips, Würstchen, Schokolade, Nutella-Brötchen und Bier. Oh ja. Essen tut ja so gut, wenn man Kummer hat. Und die Waage? Zeigte 3 Kg mehr.
Letztes Jahr habe ich beschlossen, nie wieder Diät zu machen. Bis auf einen kleinen Diät-Rückfall, hat es auch geklappt ;-) Ich habe aber im Laufe des letzten Jahres viel über mich gelernt. Über Lebensmittel, die mir gut tun und welche, die es nicht tun. Über mein Essverhalten und über Kompensation von Frust.
Und ich habe festgestellt, dass es mir eigentlich am Besten geht, wenn ich es schaffe, auf meinen Bauch zu hören. Die kleine innere Stimme, die eigentlich weiß, was gut ist. Ich weiß z.B., dass sich mein Körper am Besten anfühlt, wenn ich nur pflanzlich esse und wenn ich auf Kohlenhydrate verzichte. Klappt aber nicht immer und auch nicht für jeden. Ich vertrage keine Milchprodukte, liebe aber Käse. Wenn ich Brot esse, gehe ich auf wie ein Hefekuchen, gleichzeitig könnte ich für frisches Brot alles stehen und liegen lassen. Ganz schön verzwickt. Da hilft nur Prioritäten setzen. Was will ich? Lieber schlanker sein oder alles essen? Oder irgendwas dazwischen? Ich bin ja immer für das gesunde Mittelmaß. Im Großen und Ganzen ausgewogen essen. Auch mal ein Stück Fleisch, mal ein Ei und eben auch mal ein schönes Stück Baguette. Aber in Maßen. Dann ist es für mich etwas Besonderes und ich genieße es so richtig.
Und deshalb habe ich auch angefangen, Sport zu machen. Ich. Die Couchpotato. Die Bundesjugendspielverweigerin. Die nie sportlich war. Nie im Verein.
Weil ich irgendwann gedacht habe: „Wenn alles nicht klappt, muss ich neue Wege gehen, alte Gewohnheiten und Muster durchbrechen. Etwas machen, was ich noch nie gemacht habe. Mutig sein“. Und dann habe ich mit dem Lauftraining angefangen. Ganz für mich allein. Bin mit dem Auto und dem Hund in die Felder gefahren, wo mich keiner sieht. Hab das mit mir alleine ausgemacht und es auch nur für mich alleine gemacht. Kein Wettbewerb und keine Gruppe. Nur das Ziel, irgendwann 5km am Stück laufen zu können. In meinem Tempo. Bis jetzt kann ich 18 min durchhalten.
Und ich bin stolz auf mich. So richtig. Ich hab etwas geschafft, ganz für mich alleine und hab es durchgehalten. So etwas schafft Selbstbewusstsein. Motivation. Sich gut fühlen. Und nach vier Wochen habe ich meinen Erfolg auch das erste Mal bei Facebook gepostet ;-)
Als Cooper starb, hatte ich irgendwie keinen Grund mehr zu laufen. Es tat weh und ich hatte keine Lust, fiel in ein Loch.
Doch ich stehe wieder auf, lausche und halte inne. Mache Pausen. Finde einen neuen Rhythmus. Erfreue mich wieder an Kleinigkeiten. Lache. Lebe. Bin dankbar.
Das Glück im Moment erleben.
In der Sonne stehen mit einer Tasse Kaffee, den Tag begrüßen, die Vögel zwitschern hören und wieder laufen gehen. Ganz früh, ganz alleine. Neue Momente und Erinnerungen schaffen. Das alles motiviert mich jetzt.
Und es wird wieder Rückschläge geben. Verluste. So ist es, das Leben. Macht einfach, was es will. Vielleicht steht auch ein großer Plan dahinter. Ich glaube daran, dass alles einen Sinn hat.
Das Leben ist schön!
Alles Liebe, Eure
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27 comments
Ach du Arme. Ich wünsche dir vom Herzen, dass es dir bald wieder besser geht. Dein Post ist sehr traurig und schön zugleich. Kopf hoch ❤
Danke liebe Sonja für deine lieben Worte ❤️ doch! es geht aufwärts auf jeden Fall. Aber ich schreibe mich irgendwie dabei frei
Und wieder ein sehr schöner Beitrag, Danny ❤️ Du machst das klasse! Respekt!
Vielen Dank
Ich dachte immer ich sei mit dem „hin und her. Auf und Ab, mit den Hirn-Flick-Flacks“ alleine aber nun weiss ich das es mehr davon gibt. Danke, für deine offene Art und Weise. Deine Art andere durch deine Zeilen zu motivieren. Alles Gute für dich.
Hirn flick flack? Ja so kann ma es auch nennen. Das freut mich dass es dir auch mal so geht. Und dass ich dich motivieren konnte ❤️
❤
Danke für diese Worte Danny. Hab mich in vielem wieder erkannt
Echt? Auch immer so viel hoch und runter im Leben?
Ja. Auch gerade im Moment. Auf jeden Fall mehr Regen, als Sonnenschein
Jessi Eff oh jeh! Aber irgendwann wird auch alles wieder gut. Wenn ich eines weiß, dann das!!!
Danke Danny. Es kann nur besser werden. Ich erkenne mich sogar bei den Chips wieder ;)
Manchmal muss das sein. Hauptsache es hilft.
So toll geschrieben. Danke. Tut gut sowas zu lesen.
Vielen Dank ich hoffe immer, dass meine Erfahrungen auch anderen weiter helfen.
Das hast Du sehr schön in Worte gefasst! <3
Danke
So ein behutsamer und schöner Artikel, Danny! Danke dass du deine Gedanken mit uns teilst.
Alles Liebe
Saskia
Wie Du es schon jetzt nach so kurzer Zeit schaffst, diese Worte zu finden…bemerkenswert! Wieder ein emotionaler und so ehrlicher Post, danke dafür Danny <3
Liebe Danny,
dein Beitrag hat mich sehr berührt! Ich kenne diese Situationen und ich weiß, wie schwer es ist, sich wieder hochzurappeln.
Nimm dir Zeit für die Trauer! Ich habe zwei Jahre einmal am Tag ein „10-Minuten-Gespräch“ mit meiner verstorbenen Freundin geführt – sie ist bis heute ein Teil meines Lebens. Die Gespräche haben sich im Laufe der Zeit verändert, ich habe von meinen Erfolgen berichtet, mich mit ihr gefreut, meinen Ärger mit ihr besprochen.
Auch Cooper wird immer ein Stück von deinem Herzen haben!
Fühl dich ganz doll gedrückt
Michaela
Liebe Danny,
vielen Dank für deinen sehr persönlichen Worte und mein aufrichtiges Beileid zum Verlust eures Lebensbegleiters.
Was mir persönlich aufgefallen ist, meiner Meinung nach gibt es keine falschgetroffenen Entscheidungen. Es gibt Umwege, Yin und Yang, es gibt den Status quo und es gibt einfach harte Zeiten. Das alles beeinflusst die Entscheidung zu dem jeweiligen Zeitpunkt und wirkt rückwirkend deshalb unter Umständen falsch, was es aber nicht war.
Du bist der Mensch aus all diesen Erfahrungen und Erlebnissen und wer weiß, wer du ohne das währest.
Mich haben die härtesten und schwierigsten Erlebnisse, Erfahrungen und Verluste, eigentlich am stärksten und positivsten geprägt, nicht in diesem Moment, sondern rückblickend und deshalb sind sie unverzichtbar.
Ich wünsche dir die richtige Unterstützung zur richtigen Zeit.
Liebe Grüße
Bettina
Liebe Dany, vielen Dank für Deinen Bericht. Mir sind die Tränen gekommen, ich hatte mir lange verboten zu weinen. Ich dachte, wenn Du einmal anfängst, brechen alle Dämme. Im Januar mussten wir nach 20 Jahren auf dem Land mit 3 Katzen in eine kleinere Wohnung mit Balkon ziehen, weil wir schon lange Ärger mit dem Vermieter hatten. Der besten Freundin war ich egal geworden. Die ganze Zeit sagte ich mir immer wieder wie ein Mantra vor: reiß Dich zusammen, wir packen das. Die Angst vor Veränderung, das Gefühl, versagt zu haben, ich habe alles weggesteckt. Wenn ich nur meinen Mann und meine Tiere bei mir habe, kann ich überall glücklich sein. Und so ist es auch gekommen. Ich bin dankbar und freue mich über Kleinigkeiten. Dein Post hat mich sehr berührt. Liebe Grüße Ariane
Wunderbar geschrieben. Mit viel Wiedererkennungswert.
Liebe Danny ,
auch ich habe mich in deinem Artikel in jeder Zeile wiederfinden können, du hast mal so ein schönes Glückstagebuch gepostet , das hat mir sehr geholfen.
Vielleicht solltest du es für Dich wieder ausgraben .Wie du schon sagtest aufstehen Krone richten weitermachen.Du hast eine supertolle Webseite der ich schon eine ganze Weile verfolge und wundervoll finde !
Lg Susi
Ach Danny, Du kommst irgendwie aus demselben Nest wie ich. Wie kann jemand mir so aus dem <3 schreiben? Der Absatz übers Essen. Die Bundesjugendspielverweigerin, das immer wieder neu sortieren, aufstehen, die ganze Perspektive. Selbst der Hund...und überhaupt...so ist es doch. Genau so und nicht anders.
<3
Liebe Danny, du hast deine Gedanken so wundervoll niedergeschrieben. Wie oft faellt man und rappelt sich wieder auf im Leben. Aufstehen und weitermachen, ja man denkt es ist so einfach, aber wir tun es immer wieder. Danke fuer den Eintrag, der ist fuer mich eine Motivation.
Es tut mir so leid, wegen Cooper. Die lieben Vierbeiner wachsen doch so tief in unsere Herzen.
Wir haben auch einen Cooper, er ist 15. Wir alle zuhause wollen nicht an den Tag denken und erfreuen uns an seine Albernheiten, die oft nochmal zu Tage kommen. Aber wir lassen ihn auch lange schlafen, was er so im hohen Alter auch gerne tut.
Dir wuensche ich alles Gute. Susanne